Höchsterwünschtes Freudenfest,
Das der Herr zu seinem Ruhme
Im erbauten Heiligtume
Uns vergnügt begehen läßt.
Höchsterwünschtes Freudenfest!
Unendlich großer Gott, ach wende dich
Zu uns, zu dem erwähleten Geschlechte,
Und zum Gebete deiner Knechte!
Ach, laß vor dich
Durch ein inbrünstig Singen
Der Lippen Opfer bringen!
Wir weihen unsre Brust dir offenbar
Zum Dankaltar.
Du, den kein Haus, kein Tempel fasst,
Da du kein Ziel noch Grenzen hast,
Laß dir dies Haus gefällig sein, es sei dein Angesicht
Ein wahrer Gnadenstuhl, ein Freudenlicht.
Was des Höchsten Glanz erfüllt,
Wird in keine Nacht verhüllt,
Was des Höchsten heilges Wesen
Sich zur Wohnung auserlesen,
Wird in keine Nacht verhüllt,
Was des Höchsten Glanz erfüllt.
Wie könnte dir, du höchstes Angesicht,
Da dein unendlich helles Licht
Bis in verborgne Gründe siehet,
Ein Haus gefällig sein?
Es schleicht sich Eitelkeit allhie an allen Enden ein.
Wo deine Herrlichkeit einziehet,
Da muß die Wohnung rein
Und dieses Gastes würdig sein.
Hier wirkt nichts Menschenkraft,
Drum laß dein Auge offenstehen
Und gnädig auf uns gehen;
So legen wir in heilger Freude dir
Die Farren und die Opfer unsrer Lieder
Vor deinem Throne nieder
Und tragen dir den Wunsch in Andacht für.
Hilf, Gott, daß es uns gelingt,
Und dein Feuer in uns dringt,
Daß es auch in dieser Stunde
Wie in Esaiae Munde
Seiner Wirkung Kraft erhält
Und uns heilig vor dich stellt.
Heilger Geist ins Himmels Throne,
Gleicher Gott von Ewigkeit
Mit dem Vater und dem Sohne,
Der Betrübten Trost und Freud!
Allen Glauben, den ich find,
Hast du in mir angezündt,
Über mir in Gnaden walte,
Ferner deine Gnad erhalte.
Deine Hilfe zu mir sende,
O du edler Herzensgast!
Und das gute Werk vollende,
Das du angefangen hast.
Blas in mir das Fünklein auf,
Bis daß nach vollbrachtem Lauf
Ich den Auserwählten gleiche
Und des Glaubens Ziel erreiche.
Ihr Heiligen, erfreuet euch,
Eilt, eilet, euren Gott zu loben:
Das Herze sei erhoben
Zu Gottes Ehrenreich,
Von dannen er auf dich,
Du heilge Wohnung, siehet
Und ein gereinigt Herz zu sich
Von dieser eitlen Erde ziehet.
Ein Stand, so billig selig heißt,
Man schaut hier Vater, Sohn und Geist.
Wohlan, ihr gotterfüllte Seelen!
Ihr werdet nun das beste Teil erwählen;
Die Welt kann euch kein Labsal geben,
Ihr könnt in Gott allein vergnügt und selig leben.
Des Höchsten Gegenwart allein
Kann unsrer Freuden Ursprung sein.
Vergehe, Welt, mit deiner Pracht,
In Gott ist, was uns glücklich macht!
Kann wohl ein Mensch zu Gott im Himmel steigen?
Der Glaube kann den Schöpfer zu ihm neigen.
Er ist oft ein zu schwaches Band.
Gott führet selbst und stärkt des Glaubens Hand,
Den Fürsatz zu erreichen.
Wie aber, wenn des Fleisches Schwachheit wollte weichen?
Des Höchsten Kraft wird mächtig in den Schwachen.
Die Welt wird sie verlachen.
Wer Gottes Huld besitzt, verachtet solchen Spott.
Was wird ihr außer diesen fehlen!
Ihr einzger Wunsch, ihr alles ist in Gott.
Gott ist unsichtbar und entfernet:
Wohl uns, daß unser Glaube lernet,
Im Geiste seinen Gott zu schauen.
Ihr Leib hält sie gefangen.
Des Höchsten Huld befördert ihr Verlangen,
Denn er erbaut den Ort, da man ihn herrlich schaut.
Da er den Glauben nun belohnt
Und bei uns wohnt,
Bei uns als seinen Kindern,
So kann die Welt und Sterblichkeit die Freude nicht vermindern.
O wie wohl ist uns geschehn,
Daß sich Gott ein Haus ersehn!
Schmeckt und sehet doch zugleich,
Gott sei freundlich gegen euch.
Schüttet eure Herzen aus
Hier vor Gottes Thron und Haus!
Wohlan demnach, du heilige Gemeine,
Bereite dich zur heilgen Lust!
Gott wohnt nicht nur in einer jeden Brust,
Er baut sich hier ein Haus.
Wohlan, so rüstet euch mit Geist und Gaben aus,
Daß ihm sowohl dein Herz als auch dies Haus gefalle!
Sprich Ja zu meinen Taten,
Hilf selbst das Beste raten;
Den Anfang, Mittl und Ende,
Ach, Herr, zum besten wende!
Mit Segen mich beschütte,
Mein Herz sei deine Hütte,
Dein Wort sei meine Speise,
Bis ich gen Himmel reise!